Lasst uns reden

Dialog mit Andersdenkenden

Dialog mit Andersdenkenden

Die Schweiz weist ein hohes Mass an affektiver Polarisierung auf, also eine Ablehnung gegenüber andersdenkenden Menschen. Je weniger wir uns mit Menschen ausserhalb unseres eigenen Umfelds auseinandersetzen, desto höher ist das Risiko, dass wir uns entfremden, missverstehen und Feindbilder entstehen. Gerade eine direkte Demokratie ist aber darauf angewiesen, Brücken zwischen Andersdenkenden zu schlagen und mit Konflikten und spaltenden Themen kompetent umzugehen. Wie gelingt das? Mit dem Projekt «Lasst uns reden» gehen wir dieser Frage seit 2022 nach.

Durch Praxis, Recherche und Austausch mit Partnerorganisationen sammeln wir Erfahrungen und entwickeln Formate und Hilfestellungen, wie wir als Gesellschaft einen Umgang mit Konflikten finden, der Demokratie und Zusammenhalt fördert.

Damit stärken wir die Dialogkultur, fördern den intergenerationellen Dialog, leisten einen Beitrag zur Reduktion der affektiven Polarisierung, zur Steigerung des sozialen Vertrauens, des Zusammenhalts und zur politischen Teilhabe.

Dialogformate

Dialog-Angebot für Gemeinden
Eine funktionierende Demokratie braucht einen kompetenten Umgang mit Konflikten und spaltenden Themen. Wir unterstützen Gemeinden dabei, Dialogprozesse zu lokalpolitischen Themen zu entwickeln und durchzuführen. Das von uns entwickelte Format hilft Spannungen und verhärtete Positionen bei kontrovers diskutierten Themen in der Bevölkerung zu reduzieren, um wieder in ein konstruktives Gespräch zu finden und mehr Verständnis für unterschiedliche Positionen zu schaffen.
Dialogwochen
Die erste Ausgabe der #Lasstunsreden Dialogwoche hat 2022 schweizweit stattgefunden. Im Sommer 2023 folgte eine weitere regionale Ausgabe im Grossraum Basel. Im Rahmen der Dialogwochen haben Teilnehmende einen kurzen Online-Fragebogen zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen beantwortet und haben sich dann zu einem Gespräch getroffen mit jemanden, der dieselben Fragen maximal anders beantwortet hat. Unterstützt wurden die Zweiergespräche durch einen Gesprächsleitfaden mit einem klaren Ablauf und Tipps für konstruktive Gespräche.
Dialogworkshops
Soll eine «Erbschaft für alle» eingeführt werden? Soll in der Behördenkommunikation eine geschlechtergerechte Sprache zur Pflicht werden? Müssen Polizeibeamte besser geschützt werden vor gewaltsamen Angriffen? Wir führen gemeinsam mit Partnerorganisationen Dialogworkshops zu gesellschaftlich polarisierenden Themen durch. 
Vier Tipps für bessere Gespräche
Wie können wir üben, Dialoge zu führen, die unterschiedliche Vorstellungen thematisieren und dabei konstruktiv und respektvoll bleiben? Hier sind vier Tipps, die sich bei #Lasstunsreden bewährt haben:
Wie wir bessere Gesprächspartner:innen werden
«Ich fand das Gespräch sehr bereichernd. Obwohl wir unterschiedliche politische Ansichten haben, schuf der respektvolle Dialog bei mir Verständnis für ihre Betrachtungsweise. Aus den Gegenfragen entstand wie in einem Ping-Pong-Spiel ein Austausch, der wiederum neue Ansätze zur Fragestellung eröffnete.»
«Bei ‹Lasst uns Reden› habe ich mit einem jungen Menschen, der nahe beim ‹Schwarzen Block› ist, gesprochen - und mit einer langjährig obdachlosen Person, die jetzt soziale Stadtrundgänge macht für Surprise. Ich habe viel Neues gehört und einiges verstehe ich jetzt besser. Grossartiges Format, sehr gut moderiert.»

Was wir bisher gelernt haben

  • Nach dem Dialog vertrauen die Teilnehmenden den Handlungen der gegensätzlichen Partei mehr.
  • Nach dem Dialog schreiben die Teilnehmenden den Andersdenkenden mehr positive Charaktereigenschaften zu und weniger negative.
  • Es zählt zu den grössten Herausforderungen, eine möglichst diverse Gruppe von Teilnehmenden für den Dialog zu erreichen.
  • Die Teilnehmenden waren begeistert vom Format, Feedback: Bitte mehr davon!
  • Die neuartige Qualität eines Dialog-Gesprächs wird sehr geschätzt.
  • Das Gesprächsformat hat auch dann einen Mehrwert, wenn das Gegenüber nicht diametral anders denkt. Die Erfahrungen “gehört zu werden” und “den anderen besser” zu verstehen, werden sehr positiv bewertet. 
  • Die Hürde an Gesprächen mit Andersdenkenden teilzunehmen ist hoch (“Warum soll ich dafür meine Zeit opfern?”).
Details dazu sind in den Blogbeiträgen nachzulesen:

Blog-Beiträge zu #Lasstunsreden

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Wer steht hinter #Lasstunsreden

#Lasstunsreden ist eine zivilgesellschaftliche Initiative und wird von Pro Futuris, dem Think + Do Tank der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft, durchgeführt.

«Demokratie ist anstrengend. Sie muss geschützt und immer wieder neu erstritten werden.»

Förderpartner

Team

Bei Fragen helfen wir gerne weiter unter team@profuturis.ch.

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